Dschungel, Zwischenseminar, Peru

Urlaubszeit im Projekt

Die Weihnachtszeit ist vorbei, Neujahr auch überstanden, im Projekt sind für die Educadores „Zwangsferien“ zum Abbau von Urlaubstagen. Während dieser Zeit wurde im Projekt dann mit auf die Kinder aufpassen durchgewechselt, das heißt auch die Sekretärin hatte mal 24h lang Schicht und musste auf die Kinder aufpassen.
Tagsüber waren Georg und ich ganz normal im Projekt, haben mit den Kindern gespielt, etc. Leider wurde das auf die Dauer sowohl für uns als auch für die Kinder ein wenig langweilig, es fehlte einfach der normale und gewohnte Zeitplan. Die Zeit geht einfach schneller rum, wenn morgens im Garten gearbeitet wird, danach gespielt und dann nach dem Mittagessen Hausaufgabenhilfe gemacht wird.

Buena Vista/Dschungel

Nachdem wir diese Zeit überstanden hatten, stand auch schon der erste große Punkt des Jahres 2015 an: Unser Zwischenseminar.
Da unser Seminar jedoch erst Dienstag anfing, haben wir Cochabambinos beschlossen das Wochenende vorher zu nutzen und noch irgendwo Kurzurlaub zu machen. Unsere Flüge haben wir also bereits auf Samstagmorgen gelegt.
Also wir dann in Santa Cruz, dem Ort unseres Seminares, ankamen, stellte sich nur noch die Frage, wie sich unser Urlaub gestalten sollte.
Wir haben dann erstmal beschlossen, noch eine Nacht in Santa Cruz zu verbringen, damit wir den Nachmittag freihaben um uns etwas in der näheren Umgebung zu suchen, was man Sonntag und Montag machen kann.
Nachdem wir uns also ein Hostel gesucht hatten, sind wir zum Terminal gefahren, wo wir direkt von einem Mann angesprochen wurden wir sollen doch nach Buena Vista in den Dschungel fahren.
Gesagt getan, kam am nächsten Tag unsere Movilidad um 8 Uhr morgens an um uns nach Buena Vista zu fahren.
In Buena Vista mussten wir uns nur noch einen Touranbieter suchen, da man ohne Guide leider nicht in den Dschungel durfte.
Am selben Nachmittag ging es noch los in den Dschungel. Erst per Taxi zu einem Fluß, dann hieß es den Fluß zu Fuß zu überqueren und dann per Pferd zu unserer Unterkunft. Die Flußüberquerung war ganz schön abenteuerlich, da selbst Georg und mir der Fluß bis zur Hüfte ging und es die Tage vorher stark geregnet hatte. Nachdem wir das alle gut überstanden hatten, ohne unsere Rücksäcke bzw. Handtasche nasswerden zu lassen, durften wir dann 3-Stunden lang hoch zu Roß in Richtung Unterkunft reiten.
Am nächsten Tag hatten wir eine kleine Tour durch den Dschungel, Mammutbäume, Hitze und Tigerspuren inklusive. Nach einem guten Mittagsessen, hieß es dann aber auch für uns wieder zurück nach Buena Vista. Der Rückweg auf dem Pferd war jedoch sehr cool, da man sich an Limetten, Orangen, Mandarinen und Grapefruits bedienen konnte. Diese superleckeren Früchte wurden dort angebaut und wuchsen dementsprechend auch am Wegrand.

 Zwischenseminar

Wieder in Santa Cruz angekommen, hieß es noch eine Nacht sich zu gedulden, bis das Zwischenseminar anfing.
Während des Seminars waren wir im Kolping-Haus untergebracht, welches doch sehr einer modernen deutschen Jugendherberge ähnelte.

Unseren kompletten ersten Nachmittag verwendeten wir darauf, das Programm des Seminars ausgearbeitet. Von den Volute-Leuten gab es kein vorgegebenes Programm, sodass wir als Freiwillige das Programm komplett entsprechend unserer Wünsche gestalten konnten. Dies war sehr gut, so konnte wirklich nahezu alles berücksichtigt werden, was uns wichtig war.
Zu dem Programm an sich kann ich gar nicht so viel sagen, wir haben über viele Sachen geredet, reflektiert und uns Gedanken gemacht, was sich für das zweite Halbjahr verbessern lässt.

Peru

Nachdem ich also viele neue Freiwillige aus ganz Südamerika kennen gelernt habe und viele Inspirationen gesammelt hatte, wäre es eigentlich an der Zeit gewesen, wieder ins Projekt zurückzukehren und die Ideen umzusetzen.
Georg und ich hatten aber vorher beschlossen uns noch mit den beiden Mainzer Freiwilligen Toni und Carla, sowie zwei Mitfreiwilligen von ihnen in Peru zu treffen.
Erst sind wir mit dem Fernbus nach La Paz gefahren. Leider hatte der Fernbus Motorprobleme, so dass wir ca 5 Stunden später als geplant in La Paz ankamen. Zum Glück durften wir im Haus der Freiwilligen von Arco Iris schlafen und uns wurde auch noch zu so später Stunde die Tür aufgemacht.

Am nächsten Tag sind wir dann von La Paz aus weiter nach Arequipa gefahren, wo wir leider wieder erst um 4 Uhr morgens ankamen. Zum Glück hatten wir beide uns ein Buch mitgebracht, so dass wir lesen konnten, bis es hell wurde.
Weil sich bei Toni und Carla ihre Bolivienreise ein bisschen verzögerte, beschlossen wir kurzerhand ans Meer zu fahren. Dazu suchten wir uns einen Minibus, da die Minibusse jedoch genauso viel kostete wie ein kleines Auto mit Fahrer, entschieden wir uns für das Auto, wären wir besser beim Minibus geblieben…
Unser Autofahrer hatte beschlossen, Michael Schuhmacher nachahmen und so schossen wir über die zum Glück gut erhaltenen Fernstraßen quer durch die Wüste. Gefühlt sind wir mindestens 5x gestorben, als unser Fahrer in der kurvigen Bergstraße beschloss zu überholen und in der Kurve dabei ein LKW entgegenkam. Doch die größte Überraschung kam erst am Ortseingang nach Mollendo, wo der Fahrer anhielt, bis alle anderen Autos weggefahren waren. Dann beschleunigte er mit quietschenden Reifen und schoss mit Vollgas durch die Polizeikontrolle hindurch und schlug anschließend Haken quer durch die Stadt.
Auf diesen Schock das überlebt zu haben, mussten wir uns erstmal in die 3m hohen Wellen stürzen um zu entspannen 🙂

Nach 2 Tagen am Meer trafen wir uns dann mit Pia und Philip in Arequipa. Da Toni und Carla erst am nächsten Tag ankamen, überlegten wir uns noch eine Runde Wildwasser-raften zu gehen. Leider war das Raften nur ca 1 1/2h lang, dafür aber umso spaßiger.

Als Toni und Carla dann ankamen, sind wir dann zu sechst in den Colca-Canon gefahren, wo wir noch richtig viel gewandert sind. Eine wunderschöne Landschaft, wunderschöne Wanderruten. Die heißen Quellen am Ende waren eine richtig super Sache um die Muskeln zu entspannen, nachdem Philip und ich am Morgen die 1200 Höhenmeter in 2 Stunden erklommen hatten. Zum Glück gab es oben am Berg eine Einheimische die Bananen verkaufte und wir hatten noch Schokokekse dabei, so dass wir die Stunde bis zum Eintreffen der anderen gut nutzen konnten und uns wieder aufbauen konnten.

 

Damit hieß es leider schon wieder Abschied von Peru zu nehmen und uns in Richtung Bolivien zu begeben. Ich bin dann montags morgens um 6 Uhr in Cochabamba angekommen und dann hieß es auch schon wieder Sachen ausräumen, duschen und direkt auf zum Projekt!