Dezember: Weihnachten, Neujahr,…

Fluchtversuch

Nachdem wir Anfang Dezember allen Visumsstress hinter uns gebracht hatten und nun auch einen bolivianischen Personalausweis hatten, konnte das Leben endlich wieder los gehen.
Nachdem wir mit den Kindern Müll weg werfen waren, wurde mir leider meine Kamera geklaut. Zwei der letzten Bilder die ich noch auf meinem Computer gespeichert hatte waren diese:

Hier war ein neues Kind aus dem Projekt abgehauen, hatte sich anscheinend aber nur auf dem Nachbargrundstück versteckt und wurde dann zwei Stunden später von der Nachbarin gesehen als er endgültig abhauen wollte. Die anderen Kinder sind dann aber auch schon direkt hinterher gerannt, um den Jungen einzufangen. Knappe 2 Minuten später war der Junge dann auch schon wieder zurück auf dem Weg ins Heim.

Weihnachten in Bolivien

Kurz danach fing dann auch schon die Weihnachtszeit an, jedoch ganz anders als in Deutschland. Hier wird die Adventszeit nicht gefeiert, so dass Weihnachten einfach mit der ersten Weihnachtsfeier des Projektes anfing. Wir haben mit dem gesamten Team bei unserer Psychologin Raquel zu Hause gegrillt. Georg und ich haben vom Projekt noch einen „Canaston“, also ein Weihnachtsgeschenk gekriegt.
Das mit dem Canaston ist eine sehr schöne Idee, vor allem, weil dort Dinge Alltagsgegenstände enthalten sind (Deo, Shampoo, etc.), die man sich sonst kaufen müsste. So ist dies einfach eine sehr praktische Variante!

Am Montag vor Weihnachten fand in unserem Projekt dann die Weihnachtsfeier für unsere Chicos statt. Im Mittelpunkt dieser Weihnachtsfeier stand ein großer Tanzwettbewerb, an dem Gruppen des Projekts, sowie externe Gruppen teilnahmen. Für die ersten drei Plätze gab es Bargeld zu gewinnen.
Das Publikum für die Tänzer war sehr groß, da neben Angehörigen der Kinder auch Nachbarn, Ehemalige, Freunde, etc. eingeladen waren. Diese konnten sich dann zwischendurch mit heißer Schokolade („Chocolatada“) und einer Art Stollen („Paneton“) erfrischen und kräftigen.
Ich selber konnte leider keine Bilder zu diesem Event machen, jedoch haben wir auf Facebook ein paar Bilder hochgeladen:

https://www.facebook.com/cetwabolivia/posts/362624250565285

Nachdem die Weihnachtsfeiern im Projekt damit abgehakt waren, trafen wir uns dienstags abends mit allen Freiwilligen vom Bistum Mainz, sowie Franz und Carmen um gemeinsam Weihnachten zu feiern, bevor alle an Heiligabend in ihren Familien zum Feiern waren.
Wir Freiwilligen haben zusammen Nudeln mit einer Schinken-Käse-Sahne Soße gekocht und dazu einen leckeren Glühwein gemacht. So war Weihnachten für uns dann auch fast wie zu Hause 🙂

 

Die vierte Weihnachtsfeier war dann endlich Heiligabend, wenn auch Heiligabend in Bolivien doch sehr anders ablief als in Deutschland. Richtig los ging es hier dann erst um nachts um halb 12. Dort haben wir dann eine Feuerschale genommen, mit glühenden Kohlen gefüllt und in das Haus von Patis Familie getragen. Dort wurde dann Dank gesagt für alles Schöne was im vergangenen Jahr passiert ist, sowie für das nächste Jahr gebetet. Nach dem Beten, hat dann jeder ein wenig eines Art Harzes genommen und in die Feuerschale geworfen. Damit wurden die Gebete dann davongetragen.
Um Mitternacht gab es dann noch ein Festessen mit der gesamten (anwesenden) Familie.

Richtig los ging es für uns erst am 1. Weihnachtsfeiertag, dort waren Alicia, Katharina und ich morgens zur Familie von Ruben eingeladen. Dort haben wir dann mit allen angestoßen und haben dann auf Drängen der Oma hin dort noch zu Mittag gegessen, obwohl wir eigentlich schon in der Familie von Franz und Pati zu Mittag eingeladen waren.
So sind wir mit Ruben und Pati direkt nach dem Mittagessen in Rubens Familie aufgebrochen, um zum wenige Minuten entfernten Haus von Franz und Patis Eltern zu fahren.
Dort gab es nach kurzem Warten dann noch ein zweites Mittagessen und obwohl wir dann eigentlich eine Siesta gebraucht hätten, haben wir uns dann noch von den Kindern über die Felder führen lassen. Dort merkte ich dann erst so richtig, dass mit diesem Wetter einfach gar keine Weihnachtsstimmung möglich ist, wenn man bei mehr als 30° und praller Sonne über die Felder läuft. Das sind mindestens 30° zu viel!

 

Nach diesem kurzen Spaziergang haben wir dann noch Geschenke ausgetauscht und haben dann auch schon wieder den Heimweg angetreten. Alles in allem ein sehr schöner Tag!

 

Am 2. Weihnachtstag war dann…

…nichts,

da ging die Arbeit wieder ganz normal weiter. Für mich als Deutschen irgendwie sehr merkwürdig.

Familienausflug/Adventuretime

Am nächsten Wochenende ging es mit der gesamten Familie in einen Park oberhalb von Cochabamba. Während die Omas und Opas, sowie älteren Verwandten unten am Picknicktisch blieben, sind wir mit allen noch weiter die Berge hochgewandert, bis man endlich über dem Smog war und Kilometerweit sehen konnte.
Zur Belohnung gab es dort oben einen Wasserfall, in dem man sich schön erfrischen konnte und sogar einen Slackline-Ersatz in Form eines Brückengeländers hab ich gefunden!

Silvester ohne Feuerwerk

Mit den Mainzer Freiwilligen habe ich dann auch Silvester gefeiert, zur Feier des Tages gab es Pizzabrötchen zu essen 🙂
Da in Cochabamba Feuerwerk verboten ist, weil aufgrund der Lage in einem Talkessel der Rauch nicht abzieht, hatten wir uns keine Hoffnung auf ein riesengroßes Feuerwerk gemacht, aber als dann nach gefühlten 10 Raketen alles vorbei war, waren wir doch ein wenig enttäuscht.
Genau wie Feuerwerk ist auch Alkohol auf den Straßen verboten und wie es dann natürlich kommen musste, hielten neben uns dann Polizeipickups an, ein paar Polizisten sprangen ab und fragten nach alkoholischen Getränken. Zum Glück hatten wir um Mitternacht schon angestoßen und konnten dann ohne Probleme die Sektflasche wegschütten.

Monatsbericht Dezember

So das war es auch schon für Dezember, ich hoffe ich konnte euch ein wenig auf den neuesten Stand bringen.
Zusätzlich zu dem Blogbeitrag habe ich auch noch einen Monatsbericht für Dezember geschrieben, den ihr unter folgendem Link finden könnt:

Bistum-Mainz.de – Niklas Karstadt

Visum

Nach knapp zwei Monaten kommt dann auch mal wieder ein Lebenszeichen. Der Grund: Wir haben es am Donnerstag endlich geschafft unsere Visumsunterlagen einzureichen!
Das mag jetzt nicht so besonders klingen, aber wenn man knapp 4 Monate von Behörde zu Behörde, zum Anwalt, zum Notar, zur Übersetzerin, etc. gerannt ist, ist dieser Moment doch etwas besonderes.

Die wirklich schlimme Zeit war aber die Zeit in der Migracion. Dort kam dann alles auf einen Schlag, naja doch nicht ganz. Jedes Mal wenn wir hingegangen sind, fehlte eine andere Sache… So hatten wir Ende Oktober alles für das Jahresvisum zusammen, kriegten dann aber von den Mitarbeitern mitgeteilt, dass es neue Gesetze gäbe. Diese neuen Anforderungen zeigten dann, dass es kein Extra Visum mehr für Freiwillige gibt, sondern nur noch ein Arbeitsvisum. Dementsprechend mussten wir also dieses Arbeitsvisum beantragen, wobei die Requisitos davon natürlich ein wenig anspruchsvoller waren. Neben Kontoauszügen der vergangenen 6 Monaten, natürlich übersetzt, wurde noch ein deutsches Führungszeugnis gefordert. Diese zu beantragen stellte auch schon das nächste Problem dar. Prinzipiell ist die Beantragung in der BRD persönlich, bei mir hat es trotzdem geklappt, dass meine Mutter das Führungszeugnis beantragen konnte, manchmal hat es auch Vorteile wenn man aufm Dorf lebt 🙂 Als wir uns dann das nächste Mal bei der Migracion mit den übersetzten Kontoauszügen anstellten, wurde uns dann noch gesagt, dass wir ein Rejap Zeugnis brauchten, Zeitpunkt 24 Stunden. Statt 24 Stunden hat das ganze dann fast eine Woche gedauert und ging dann auch nur dadurch, dass ich den Bearbeiter auf meine Kosten zu ner Cola eingeladen habe. Dann war das Zertifikat aber innerhalb von 30 Minuten fertig, man muss scheinbar nur Anreize schaffen.
Beim nächsten Mal bei der Migracion kamen wir schon in den Genuss einer Schlange nur für Ausländer, leider war unser Medizinisches Zeugnis schon abgelaufen und im FELCC gab es einige Fehler. So mussten wir am nächsten Tag wiederkommen, hatten aber schon die Zusage von dem netten Angestellten, dass egal welche Nummer wir ziehen, wir einfach direkt zu ihm kommen sollen. Bei der Kontrolle war das erste Mal, dass wir es ohne irgendeine Beanstandung geschafft haben, aufgrund der schon fortgeschrittenen Uhrzeit konnten wir auch direkt in der Migracion bezahlen und mussten nicht erst zur Bank laufen und uns dann wieder anstellen.
Bei der Inspektorin wurde das Fotoshooting für unser Visumsbild dann zu einer wahren Attraktion, auf einmal standen da dann 3 Beamtinnen und versuchten das schönst mögliche Portrait von uns mit einer Webcam zu schießen. War ganz lustig und dadurch aber auch raltiv schwer, für das Bild ernst zu bleiben. Damit war aber unser Besuch in der Migracion auch fertig und wir müssen nur am Montag noch einmal wiederkommen um zu gucken ob es Beanstandungen gibt, sollte dass nicht der Fall sein werden wir wohl dann nach knapp 4 Monaten unser Visum endlich in der Hand halten können 🙂

 

Hier noch ein Auszug aus meinem Monatsbericht:

Visa in Bolivien, das ist ja ne Geschichte. Ob das in Deutschland genau so ist? Angefangen hat alles am Anfang vom Oktober, als wir zu Interpol gegangen sind, weil wir schon fast 4 Wochen auf unser „Certificado Antecedentes“ also ein Führungszeugnis gewartet haben. Versprochen wurde uns beim Einreichen unserer Unterlagen, dass wir angerufen würden sobald unsere Unterlagen aus Deutschland per Fax gekommen wären. Den Anruf haben wir natürlich nicht gekriegt, wie wäre das auch anders zu erwarten? Von der Alicia haben wir dann erfahren, dass ihr Fax schon nach einem Tag da war, sie hatte natürlich aber auch die 3 Wochen abgewartet, die ihr vorher mitgeteilt worden waren.

Naja jetzt waren wir wenigstens auf dem gleichen Stand mit Alicia, so dass wir uns dann nach dem Zusammensuchen aller möglichen Papiere, zum Transito begeben haben um uns dort ein weiteres        Certificado

Antecedentes ausstellen zu lassen. Zu dem Zeitpunkt wurde leider umgebaut, wir sollten am nächsten Montag wiederkommen, damit sie uns dann natürlich gerne weiterhelfen können. Sie haben aber unsere Unterlagen schon einmal durchgeguckt und uns

gesagt, dass dort nichts fehlt. Als wir dann das nächste Mal um 7 Uhr morgens wiederkamen waren so circa 100 Leute vor uns, die auch schon vor dem schönen, neuen Wartesaal gewartet haben. Der neue Wartesaal wurde dann nicht eröffnet, weil es wohl irgendein Problem mit den neuen Computern gab. So saßen wir vor den schönen Scheiben des neuen Wartesaals und warteten und warteten und warteten… Grund dafür war, dass statt den neuen 20 Schaltern nun leider nur die alten 3 Schalter bereit standen. Die Wartezeit wurde jedoch davon versüßt, dass im Fernsehen eine Art „Verstehen sie Spaß“ lief. Unterbrochen wurde dies nur alle 15 Minuten durch eine Werbeeinstrahlung des Staatskonzerns YPFB, der Werbung für sich?! machte. So haben wir in der Wartezeit diese Werbung 12x gesehen.

Endlich waren wir dann an den Schaltern, Alicia war auch relativ schnell fertig, bei Georg und mir dauert das Ganze dann doch noch ein wenig länger gedauert, Grund war, dass in der Bank beim Einzahlen unseren Namen falsche geschrieben wurden. Nach 5 Minuten lang dauernden Verhandlungen mit dem Finanzchef der Behörde kamen wir dann zu dem Ergebnis, dass wir das unter Freunden machen, ich ihm meine Nummer da lasse und er mich anruft, wenn jemand anders mit dem gleichen Beleg kommt und wir dann einen neuen herbeizuschaffen haben.

Nächster Schritt: „Registro Domiciliario“, die Eintragung unseres Wohnortes. Der

Eingang dorthin war sehr spannend, der klackende Lüfter an der Decke sorgte für die dazu passende Geräuschatmosphäre. Hat soweit auch alles ganz gut geklappt, bis auf das wir 20Bs „Druckgebühr“ zahlen mussten, über diese gab es natürlich keine Factura. Auf dem Zertifikat war bei der Abholung dann leider aber nicht mein Name, sondern der Name eines gewissen Mateos. Das haben sie dann aber relativ schnell und ohne Zusatzkosten korrigiert, das hat wenigstens ganz gut geklappt.

Nach dem Registro Domiciliario sind wir dann auch direkt weiter zur Migracion, um unser 30 Tages Visum („Visa de objeto determinado de 30 dias“) zu beantragen. Dieses brauchen wir leider auch um das Jahresvisum zu beantragen. Am Montagvormittag war es dann leider nicht mehr möglich, das Visum zu beantragen, da es in der Behörde ein Nummernsystem gibt und nur eine bestimmte Anzahl an Nummern ausgegeben wird. Wir haben uns dann dagegen entschlossen nachmittags noch einmal zu kommen. Dumme Entscheidung, dazu aber später mehr…

Als wir Mittwoch dann um 7.30 Uhr morgens da waren, nachdem uns unsere Erfahrungen mit den Behörden gezeigt haben, dass es sinnvoller ist früher als die Öffnungszeiten da zu sein, da man sonst umso mehr warten muss. Also 10 Minuten warten müssen, danach konnten wir dann auch schon an den Schalter. Alles sah ganz gut aus mit unseren Papieren, bis dem einen Sachbearbeiter aufgefallen ist, dass uns die „Solvencia Economica“, ein notarisches Schreiben, das die finanziellen Mittel darlegt, die einem pro Monat zur Verfügung stehen, fehlt. Also sind wir schnell zur Notarin unseres Vertrauens gefahren, bei der wir schon für die anderen Behörden hatten Schreiben anfertigen lassen. Diese war leider nicht in Person dar, sondern nur ihre Tochter, die das natürlich nicht unterschreiben konnte. Glücklicherweise waren wir dort in einem Gebäude, in dem noch mehr Notare sind und konnten so direkt zu einer anderen Notarin gehen, diese hat uns die Schreiben auch schnell nach der Beschreibung, die auf der Anforderungsliste stand, angefertigt. Also schnell zurück zur Migracion, dort durften wir uns sogar ohne Nummer direkt reindrängeln. Dem Schreiben der Notarin fehlte leider aber eine Sache und zwar, dass wir Freiwillige sind. In dem Schreiben stand nur, dass wir freiwillig arbeiten… So sind wir schnell zur Notarin zurück in der Hoffnung sie trotz Mittagspause noch anzutreffen. Angetroffen haben wir sie auch noch, allerdings in einem Date mit ihrem Freund/Mann/???, sie hat uns dann aber noch schnell die Zeile eingefügt, die wir brauchten und war sehr nett.

Nach der Mittagspause sind wir wieder zur Migracion gefahren, nur damit uns die Sachbearbeiter dann gesagt haben, dass unsere Kontoauszüge nicht in Ordnung wären. Grund dafür ist, dass wir vom Bistum Mainz ein einziges Mal eine Zahlung über fünf Monate erhalten haben und nicht monatlich Geld bekommen. Sollte ja eigentlich logisch sein, dass wenn man einen großen Betrag erhält und im Verwendungszweck sogar noch steht „Taschengeld 08/14-12/14“, dass das Geld für die besagten Monate sein sollte. Bei der Prüfung dieser Aussage durch ihren Vorgesetzten fiel dann noch auf, dass Georg und ich eine falsche Steuerbescheinigung des Projektes hatten. Im Projekt war keiner aus der Verwaltung mehr anwesend, so dass wir die Angelegenheit auf den nächsten Tag verschieben mussten.

Am nächsten Tag hatten wir mit unserem Chef Enrrique ausgemacht, uns um Punkt Acht zu treffen, um diese Sachen zu erledigen. Leider funktionierte dann die

Website von der Steuerstelle nicht, so dass wir das erforderliche Zertifikat nicht runterladen konnten. Kurz bevor wir dann mit dem Auto aufbrechen wollten, um das Zertifikat im Finanzamt abzuholen, funktionierte die Seite jedoch wieder und so konnten wir noch knapp vor der Mittagspause mit frisch ausgedruckten Kontoauszügen und den Steuerbescheinigungen wieder zur Migracion. Diesmal hatte alles ohne Probleme geklappt,  so dass wir nur nach der Mittagspause wiederkommen mussten mit dem Einzahlungsbeleg der Bank, dass wir die Strafzahlung dort hinterlegt haben und dann wurde unser Pass einkassiert, um das Visum dort reinzukleben.

Nächste Woche geht es dann noch einmal zur Migracion um unsere Pässe abzuholen und hoffentlich direkt das Jahresvisum beantragen zu können. Dabei könnte es jedoch ein paar Probleme geben, am 03. November gibt es nämlich neue Gesetze für die Migracion, da könnte sich dann auch für uns noch einiges ändern. Wären wir besser direkt am Montagnachmittag noch wieder hingegangen… Naja ich bin gespannt und hoffe, dass sich für uns nichts ändert und wir dann vielleicht schon in zwei Wochen unser Visum für das nächste Jahr in der Hand haben…

Zuwachs, Fußball und Urlaub

Soviel ist seit dem letzten Post passiert, zu viel um das alles in dem Post niederzuschreiben.

Zu uns sind fünf neue Kinder gekommen, die von der Polizei auf der Straße aufgegriffen wurden. Sie haben auch einen ganz netten Eindruck gemacht, bis sie auf einmal nicht mehr da waren. Als wir dann montags nachgefragt haben, stellte sich heraus, dass die Kinder über die Mauer vom Garten geklettert sind und über das Dach vom Nachbarn abgehauen sind.
Nach Androhung vom Nachbarn, dass er wenn noch einmal so etwas passiert er die Justiz einschaltet, wurde die Entscheidung getroffen, dass auf die Mauer zusätzlich noch ein Zaun mit Stacheldraht gesetzt wird… Dies gilt es jetzt demnächst irgendwann umzusetzen. Glücklich bin ich mit dieser Entscheidung nicht, besser jedoch, dass die Kinder im Projekt eingesperrt werde, als dass sie ins Gefängnis wandern.
Eins der Kinder ist uns jedoch noch geblieben, ein relativ kleiner, dafür umso lebensfroher Junge namens Jesus. Er begleitet uns jetzt schon seit einigen Wochen und obwohl manchmal auch ein bisschen anstrengend ist es doch immer wieder erfrischend den fröhlichen Ruf „Choco“ (So absurd es klingt, Bezeichnung für einen Weißen) zu hören.

Weiterhin haben wir ein Fußballspiel zusammen mit einem anderen Kinderheim, dem „Hogar Sayaricuy“ veranstaltet. 20140919-IMG_1572-1Dort sind die Jungs aller Altersklassen gegeneinander angetreten und haben fröhlich miteinander gespielt, obwohl es manchmal Verzweiflung über die Entscheidungen des Schiedsrichters gab. Das gehört so aber ja zum Glück zum Fußball dazu und ist dann auch nicht weiter tragisch. Im Rahmen des Turnieres haben wir leider aber auch den Ball des anderen Heimes in einem hohen Baum verloren und bei dem Versuch diesen wieder runterzuholen, prompt noch das Autofenster von dem Pickup mit einem anderen hochgeworfenen Ball zerstört. Bis auf diese zwei kleinen Einzelheiten war der Tag aber super erfolgreich und beide Partien haben sich über die Abwechslung gefreut.

Ansonsten geht das Leben im Projekt wie gewohnt weiter, beim Kartoffeln schälen sind 20140923-IMG_1684-1immer noch Fortschritte in Bezug auf die Zeit, die wir brauchen zu erkennen. Wir fahren immer noch fleißig mit der Angela einkaufen, solange es die Zeit zulässt.
Die „Escuela Technica Matthias Röcklein“ (ETMR) wurde teilweise wiedereröffnet, daher sind wir gerade auch daran, den alten Computerraum auszumisten, alles zu reinigen und zu schauen was davon noch funktioniert. Wenn das alles geschafft ist, haben die Azubis aus der ETMR wieder einen Computerraum, wo sie lernen können, für Projekte im Internet surfen können, etc… Leider wurde der Raum bei dem Wechsel der Belegschaft im letzten Jahr ziemlich verwüstet, aber umso schöner wird es sein, wenn alles wieder funktioniert.

Momentan sind wir in dem kleinen Örtchen „Copacabana“ am Lago Titicaca und genießen noch unser Wochenende bevor es Anfang nächster Woche gilt, als Übersetzer für einen deutschen Herren zu fungieren. Der Herr stammt von der Organisation „Brot gegen Not“ und würde in Tiquipaya Wasi gerne eine Bäckerei zur Ausbildung der Jugendlichen aufbauen. Ich hoffe jetzt, dass alles so gut klappt wie es aussieht.
Gestern Nacht sind wir mit dem Nachtbus nach La Paz gefahren und dort morgens um sieben angekommen, genau richtig um noch ein paa20140927-IMG_1792r Hotels aufzusuchen und das uns am schönsten erscheinende zu reservieren. Von da aus sind wir mit einem Fernbus an den Lago Titicaca gefahren und hatten dabei einen Blick auf so wunderschöne Landschaften, die sich uns aus dem Bus heraus präsentiert haben. Dazu gehörte unter anderem der Blick über La Paz, einer Stadt die auf 3600-4000m Höhe liegt und sich so weit erstreckt wie man es gerade noch mit bloßem Auge erahnen kann. Als nächstes kam der Ausblick auf Schneebedeckte Berggipfel, die sehr niedrig aussahen, jedoch trotzdem 6000m hoch sind und einfach sehr weit entfernt waren. Das Letzte und eigentlich Eindrucksvollste war der Lago Titicaca, ein See der auf ungefähr 4000m Höhe gelegen ist und sich weiter erstreckt als das Auge sehen kann. Man könnte einfach meinem man steht vor einem Meer. Abends sind wir extra noch auf einen kleinen Berg hier in Copacabana gestiegen um den Sonnenuntergang zu bewundern, dieser wurde aber leider durch die Wolken am Horizont verdeckt. Dafür hatten wir einen wunderschönen Ausblick auf ein heraufziehendes Gewitter und konnten uns gerade noch rennend ins Hotel flüchten, bevor es angefangen hat wie aus Kübeln zu gießen und zu gewittern. Dafür hatten wir auch im Hostalzimmer unser kleines Spektakel, als ein Blitz ins Nachbargebäude eingeschlagen hat und die Dachspitze zum Glühen gebracht hat.

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Dia del Peaton

Dia del Peaton – Einen Tag lang kein Autoverkehr in der Stadt.
Dann hieß es wohl oder über zu Fuß gehen, auch einmal sehr erfrischend.

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Leider hat wohl das letzte mal das hochladen nicht funktioniert, ich probiere es dann noch einmal 🙂