Zuwachs, Fußball und Urlaub

Soviel ist seit dem letzten Post passiert, zu viel um das alles in dem Post niederzuschreiben.

Zu uns sind fünf neue Kinder gekommen, die von der Polizei auf der Straße aufgegriffen wurden. Sie haben auch einen ganz netten Eindruck gemacht, bis sie auf einmal nicht mehr da waren. Als wir dann montags nachgefragt haben, stellte sich heraus, dass die Kinder über die Mauer vom Garten geklettert sind und über das Dach vom Nachbarn abgehauen sind.
Nach Androhung vom Nachbarn, dass er wenn noch einmal so etwas passiert er die Justiz einschaltet, wurde die Entscheidung getroffen, dass auf die Mauer zusätzlich noch ein Zaun mit Stacheldraht gesetzt wird… Dies gilt es jetzt demnächst irgendwann umzusetzen. Glücklich bin ich mit dieser Entscheidung nicht, besser jedoch, dass die Kinder im Projekt eingesperrt werde, als dass sie ins Gefängnis wandern.
Eins der Kinder ist uns jedoch noch geblieben, ein relativ kleiner, dafür umso lebensfroher Junge namens Jesus. Er begleitet uns jetzt schon seit einigen Wochen und obwohl manchmal auch ein bisschen anstrengend ist es doch immer wieder erfrischend den fröhlichen Ruf „Choco“ (So absurd es klingt, Bezeichnung für einen Weißen) zu hören.

Weiterhin haben wir ein Fußballspiel zusammen mit einem anderen Kinderheim, dem „Hogar Sayaricuy“ veranstaltet. 20140919-IMG_1572-1Dort sind die Jungs aller Altersklassen gegeneinander angetreten und haben fröhlich miteinander gespielt, obwohl es manchmal Verzweiflung über die Entscheidungen des Schiedsrichters gab. Das gehört so aber ja zum Glück zum Fußball dazu und ist dann auch nicht weiter tragisch. Im Rahmen des Turnieres haben wir leider aber auch den Ball des anderen Heimes in einem hohen Baum verloren und bei dem Versuch diesen wieder runterzuholen, prompt noch das Autofenster von dem Pickup mit einem anderen hochgeworfenen Ball zerstört. Bis auf diese zwei kleinen Einzelheiten war der Tag aber super erfolgreich und beide Partien haben sich über die Abwechslung gefreut.

Ansonsten geht das Leben im Projekt wie gewohnt weiter, beim Kartoffeln schälen sind 20140923-IMG_1684-1immer noch Fortschritte in Bezug auf die Zeit, die wir brauchen zu erkennen. Wir fahren immer noch fleißig mit der Angela einkaufen, solange es die Zeit zulässt.
Die „Escuela Technica Matthias Röcklein“ (ETMR) wurde teilweise wiedereröffnet, daher sind wir gerade auch daran, den alten Computerraum auszumisten, alles zu reinigen und zu schauen was davon noch funktioniert. Wenn das alles geschafft ist, haben die Azubis aus der ETMR wieder einen Computerraum, wo sie lernen können, für Projekte im Internet surfen können, etc… Leider wurde der Raum bei dem Wechsel der Belegschaft im letzten Jahr ziemlich verwüstet, aber umso schöner wird es sein, wenn alles wieder funktioniert.

Momentan sind wir in dem kleinen Örtchen „Copacabana“ am Lago Titicaca und genießen noch unser Wochenende bevor es Anfang nächster Woche gilt, als Übersetzer für einen deutschen Herren zu fungieren. Der Herr stammt von der Organisation „Brot gegen Not“ und würde in Tiquipaya Wasi gerne eine Bäckerei zur Ausbildung der Jugendlichen aufbauen. Ich hoffe jetzt, dass alles so gut klappt wie es aussieht.
Gestern Nacht sind wir mit dem Nachtbus nach La Paz gefahren und dort morgens um sieben angekommen, genau richtig um noch ein paa20140927-IMG_1792r Hotels aufzusuchen und das uns am schönsten erscheinende zu reservieren. Von da aus sind wir mit einem Fernbus an den Lago Titicaca gefahren und hatten dabei einen Blick auf so wunderschöne Landschaften, die sich uns aus dem Bus heraus präsentiert haben. Dazu gehörte unter anderem der Blick über La Paz, einer Stadt die auf 3600-4000m Höhe liegt und sich so weit erstreckt wie man es gerade noch mit bloßem Auge erahnen kann. Als nächstes kam der Ausblick auf Schneebedeckte Berggipfel, die sehr niedrig aussahen, jedoch trotzdem 6000m hoch sind und einfach sehr weit entfernt waren. Das Letzte und eigentlich Eindrucksvollste war der Lago Titicaca, ein See der auf ungefähr 4000m Höhe gelegen ist und sich weiter erstreckt als das Auge sehen kann. Man könnte einfach meinem man steht vor einem Meer. Abends sind wir extra noch auf einen kleinen Berg hier in Copacabana gestiegen um den Sonnenuntergang zu bewundern, dieser wurde aber leider durch die Wolken am Horizont verdeckt. Dafür hatten wir einen wunderschönen Ausblick auf ein heraufziehendes Gewitter und konnten uns gerade noch rennend ins Hotel flüchten, bevor es angefangen hat wie aus Kübeln zu gießen und zu gewittern. Dafür hatten wir auch im Hostalzimmer unser kleines Spektakel, als ein Blitz ins Nachbargebäude eingeschlagen hat und die Dachspitze zum Glühen gebracht hat.

20140927-IMG_1764-1 20140927-IMG_1776-1 20140927-IMG_1746-1 20140919-IMG_1622-1 20140919-IMG_1614-1 20140919-IMG_1597-1 20140919-IMG_1594-1 20140919-IMG_1588-1 20140919-IMG_1584-1 20140919-IMG_1558-1